Ätherisches Wolllavendelöl
SteckbriefLateinischer Name: Lavandula lanata Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Gattung: Lavandula Synonyme: Wolliger Lavendel, Silberblattlavendel Botanik Der Wolllavendel wächst wild in Südwesteuropa, besonders in Südspanien, Andalusien und der Gegend von Sierra de Gàdor. Kleine weiße Haare bedecken seine Blätter wie ganz feine Wolle. Die Haare sind für die Pflanze ein Verdunstungsschutz. Die Blütezeit ist von Juli bis Anfang September. Wolllavendel bevorzugt kalkhaltige Böden und gedeiht auf einer Höhe von bis zu 1700m. Wolllavendel verträgt keine Staunässe und benötigt sehr viel Sonne. Eigenschaften Hauptwirkungen/Anwendungsgebiete: Erkrankungen im HNO-Bereich Nebenwirkungen: Bei korrekter Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt. |
Wolllavendelöl Eigenschaften
Das aus dem Wolllavendel gewonnene ätherische Öl findet bisher kaum Erwähnung und wird nur selten zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Dabei hat auch der Wolllavendel eine sehr gute Heilwirkung. Die besondere vom Wolllavendel bevorzugte Umgebung sorgt dafür, dass er eine ganz besondere Wirkstoffkombination ausprägt.
Lavendelöl Herstellung
Ätherisches Lavendelöl aus Wolllavendel wird per Wasserdampfdestillation der frisch geschnittenen blühenden Rispen gewonnen.
Wolllavendelöl Wirkung
Wolllavendel kommt in der Aromatherapie noch selten zum Einsatz. Dabei ist dieses Öl nicht zu unterschätzen. Es hat eine starke antivirale Wirkung. Die antibakterielle Wirkung ist im Gegensatz zu Schopf- oder Speiklavendel schwächer, doch immer noch gut. Wolllavendelöl wirkt antimykotisch und kann zur Desinfektion und zur Insektenabwehr genutzt werden. Am besten wirkt der Wolllavendel in Kombination mit anderen Lavendelsorten. So ergibt sich aus der Mischung von Schopf-, Speik- und Wolllavendel ein hervorragendes Öl zur Behandlung von Beschwerden im HNO-Bereich, wie z.B. bei Sinusitis.
Anwendungsgebiet | Anwendungsart | |
Erkältungskrankheiten, Immunabwehr, Atemwege |
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Hautkrankheiten/Hautprobleme |
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Haare und Kopfhaut |
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Insektenabwehr |
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Wolllavendelöl Anwendung
Das ätherische Öl des Wolllavendels kann auf verschiedene Weise zur Anwendung kommen. Es wirkt zum einen auf olfaktorischem Weg über die Duftlampe oder den Vaporisierer. Diese Anwendungsform empfiehlt sich beim Wolllavendel bei Erkältungskrankheiten oder zur Insektenabwehr. Bei Hautproblemen empfiehlt sich das Auftragen des Öls direkt auf die Haut, in Form von Massage- oder Körperöl. Auch Seifen, Salben und Cremes können mit Lavendelöl angereichert werden. Bei der Anwendung des Öls auf der Haut ist stets auf eine gute Verdünnung zu achten, da Lavendelöl wie die meisten ätherischen Öle besonders bei Menschen mit sensibler Haut unverdünnt zu Hautirritationen führen kann. Auch als Badezusatz, auf Kompressen oder Wickeln oder in Sprays kann Lavendelöl eingesetzt werden.
Alternativen zur Anwendung von Lavendelöl mit denen man ebenfalls von den guten Heileigenschaften der Inhaltsstoffe des Lavendels profitiert sind die Anwendung von Lavendeltee, Lavendelgewürz oder Duftsäckchen mit Lavendel.
Rezepte mit ätherischem Lavendelöl
Anwendungsgebiet | Mischung | Anwendung |
| je 3 Tr Wolllavendel, Schopflavendel und Speiklavendel auf 1 l etwa 80 Grad heißes Wasser geben | Inhalation Kopf mit einem Handtuch für etwa 10 Min. über die Schüssel halten und abwechselnd fünf Atemzüge durch die Nase und fünf Atemzüge durch den Mund machen. |
| je 10 Tr Wolllavendel, Schopflavendel, Speiklavendel und Echten Lavendel in 100 ml Neutralshampoo mischen | Shampoo Das Shampoo über bis zu 4 Wochen benutzen, bis die Symptome abgeklungen sind. |
| 15 Tr. Wolllavendel und 15 Tr. Myrrhe auf 50 ml Mandelöl | 2 – 3 x tgl. Füße mit der Mischung einreiben |
Lavendelöl Nebenwirkungen
Äußerliche Anwendung:
Bei Menschen mit sensibler Haut kann Lavendel Hautirritationen oder allergische Reaktionen hervorrufen. Dies ist auch abhängig von der Dosierung. Aufgrund der reizenden Wirkung des Öls sollte der Kontakt mit den Schleimhäuten ganz vermieden werden bzw. nur in sehr starker Verdünnung erfolgen.
Ein kleiner Test verrät, ob und wie sensibel man auf Lavendelöl reagiert. Dafür wird ein Tropfen des Öls in die Armbeuge gegeben. Wenn nach 24 Stunden keine Hautreaktion aufgetreten ist, ist auch bei der großflächigeren Verwendung von Lavendelöl keine Reaktion zu befürchten. Dennoch ist bei der weiteren Verwendung stets auf eine ausreichende Verdünnung zu achten!
Innere Anwendung:
Abgesehen von der Inhalation raten wir von der inneren Anwendung des Lavendelöls ab. Wer dennoch darauf nicht verzichten möchte, sollte sich mit seinem Arzt oder Heilpraktiker besprechen. Bei fertigen Produkten mit Lavendelöl sollte die Packungsbeilage beachtet werden.
Lavendelöl in der Schwangerschaft:
Für Schwangerschaft und Stillzeit werden eine Vielzahl von Lavendelprodukten angeboten. Doch dazu muss erwähnt werden, dass die Auswirkungen des ätherischen Öls noch nicht abschließend erforscht sind. Im Zweifelsfall sollte man sich mit Arzt oder Hebamme besprechen und geringere Dosierungen verwenden.
Lavendelöl bei Babys und Kleinkindern:
Ätherisches Lavendelöl sollte nicht bei Babys und Kleinkindern unter 2 Jahren verwendet werden. Dies gilt nicht nur für eine äußerliche oder gar innere Anwendung, sondern auch für Lavendel auf Duftkissen als Einschlafhilfe. Im schlimmsten Fall kann es hier zum Atemstillstand kommen!
Bei älteren Kindern ist die Dosierung des Öls anzupassen.